Wie in den vergangenen Jahren stehe ich auch zukünftig für Innovation, für neue Ideen und für umsetzbare Zukunftsperspektiven. Die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, die Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft zu vernachlässigen.
Aus heutiger Sicht sind für mich die nachstehenden Themen Programm. Es sind meine Zukunftsperspektiven für den Kreis Mettmann:
Zukunftsperspektive Gesundheit
Aus der Corona-Pandemie müssen wir die Lehren ziehen:
- Das Gesundheitsamt und der Bevölkerungsschutz müssen ausgebaut werden. Das bedeutet personelle Verstärkungen, also mehr Ärztinnen, Ärzte und Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.
- Für Schutzkleidung sind ausreichende Vorräte anzulegen.
- Rund um die bestehende Konferenz für Gesundheit, Alter und Pflege ist ein Netzwerk aller am Gesundheitswesen beteiligten Personen und Institutionen aufzubauen. Dies schließt die Krankenhäuser, die niedergelassene Ärzteschaft, Seniorenheime, ambulante Pflegedienste und die Ausbildungsstätten für Pflegekräfte ein.
- Im vorschulischen Bereich müssen wir die Präventionsarbeit des Gesundheitsamtes ausbauen, auch das erfordert qualifizierte Ärztinnen und Ärzte.
- Den Rettungsdienst wollen wir weiter optimieren, dazu gehört besonders die Funktion der Kreisleitstelle.
Zukunftsperspektive Wirtschaft und Arbeitsplätze
Hauptaufgabe wird es sein, die Wirtschaft im Kreis Mettmann unbeschadet durch die Krise zu führen. Natürlich spielen hierbei die Programme von Bund und Land eine entscheidende Rolle. Aber der Kreis und die Städte setzen die Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Unternehmen. Deshalb gilt für mich:
- Die sparsame und solide Finanzpolitik des Kreises wird beibehalten. Dies führt zur Entlastung der Städte, gibt ihnen Spielräume und erlaubt niedrige Steuersätze.
- Den Wirtschaftsstandort Kreis Mettmann werden wir weiterhin offensiv vermarkten, auf Messen und durch Veranstaltungen wie z.B. „meet the neanderland“.
- Als Träger des Job-Centers werden wir die vorhandenen Programme des Bundes für Langzeitarbeitslose umsetzen.
- Das Startercenter des Kreises wird Start-ups, Gründerinnen und Gründer sowie neue Branchen beim erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit begleiten.
- Bereits jetzt verfügt die Kreisverwaltung über etliche digitale Angebote. Diese werden wir sukzessive ausbauen. Dabei werden wir darauf achten, dass für Menschen ohne Zugang zum Internet der Service des Kreises auch analog angeboten wird.
- Wichtig zu wissen: Der Ausbau der Breitbandnetze wird von den kreisangehörigen Städten betrieben.
- Der Kreis muss die Unternehmen bei der Umstellung auf erneuerbare Energien beraten und fördern.
Zukunftsperspektive Mobilität
Um es gleich vorweg zu sagen: Eine Politik gegen Autofahrerinnen und Autofahrer wird es mit mir nicht geben. Eine zukunftsorientierte Mobilitätspolitik ist ohne den motorisierten Individualverkehr nicht möglich. Aber der Ausbau von Angeboten des Öffentlichen Personennahverkehrs und damit die Möglichkeit, auf das Auto für den Weg zur Arbeit zu verzichten, dafür werde ich mich engagieren. Deshalb müssen wir die gesamte Verkehrsinfrastruktur im Blick haben:
Dazu gehören:
- Fertigstellung der Autobahn A 44 zwischen Heiligenhaus und dem Autobahnkreuz Ratingen Ost, denn nur durch diesen Anschluss an die Rheinschiene haben die niederbergischen Städte Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath eine reale Wettbewerbschance.
- Ressourcenschonende Ertüchtigung der A 3, das heißt, die erforderliche Vierspurigkeit wird durch Nutzung des Standstreifens hergestellt, wobei auch bei dieser Lösung ein Lärmschutz errichtet wird.
- Verlängerung der S 28, der Regiobahn, von Mettmann nach Wuppertal und von Mettmann nach Viersen, so schaffen wir für die Pendler eine leistungsstarke Ost-West-Verbindung.
- Planung und Bau der Westbahn Duisburg – Ratingen – Düsseldorf. Damit wird für Ratingen neben der bestehenden S6-Verbindung eine weitere attraktive Schienenverbindung in die Landeshauptstadt geschaffen.
- Die Bekämpfung des Dauerstaus ist ein vorrangiges Ziel. Dazu sind zusammen mit den Städten verkehrslenkende Konzepte zu entwickeln. Besonders zu prüfen ist hierbei die Optimierung von Ampelschaltungen.
- Bau von Velorouten, z. B. Düsseldorf-Erkrath-Hilden-Haan-Wuppertal, dies sind Radwegeverbindungen, die überwiegend über bestehende Strecken verlaufen. Sie können ohne größeren Planungsaufwand realisiert werden.
- Zurzeit wird das Radwegekonzept für den Kreis Mettmann erarbeitet. Ab 2021 wird in Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten und unseren Nachbarn die Umsetzung erfolgen.
- Den Ausbau von Park- & Ride-Plätzen sowie von Bike- & Ride-Plätzen werden wir gemeinsam mit der Landeshauptstadt konzipieren, finanzieren und umsetzen. Auch dies stärkt die Möglichkeiten der Pendlerinnen und Pendler, auf das Auto zu verzichten.
- Gemeinsam mit den beteiligten Städten und dem VRR wollen wir prüfen, ob durch Realisierung der Angerbachtalbahn zwischen Wülfrath und Ratingen eine S-Bahn-Strecke für den niederbergischen Raum geschaffen werden kann.
- Wir brauchen neue Schnellbusverbindungen im Kreis und zu den benachbarten Großstädten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die Busse nur Schwerpunkt-Haltestellen anfahren und dadurch schneller die Zielorte erreichen.
- Als Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr setzten wir uns für eine umfassende Reform des Tarifsystems ein. Ziel muss es sein, insbesondere die Kurzstrecken zu attraktiven Tarifen anzubieten.
- Gemeinsam mit der Stadt Haan und unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger werden wir die K 5 in Haan verkehrsgerecht ausbauen.
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Zukunftsperspektive Bildung
- Wir werden jede Schülerin und jeden Schüler der Berufskollegs und der Förderschulen mit digitalen Endgeräten ausstatten.
- Die Förderschulzentren werden durch die Umsetzung des Schulentwicklungsplans ein verbessertes Raumangebot erhalten. Gemeinsam mit der Stadt Erkrath wird der Campus Sandheide gebaut.
- Die digitale Infrastruktur in den Berufskollegs und der Förderschulen wird ausgebaut, das heißt, die WLAN-Verbindungen und die schulinternen Netzverbindungen werden verbessert.
- In Zusammenarbeit mit den Berufskollegs und der Wirtschaftsförderung des Kreises werden wir die Berufsberatung und -orientierung noch weiter intensivieren.
- Der Kreis wird den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit von Berufskollegs und Hochschulen fördern.
- Das erfolgreiche Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft (KSW) soll auf alle weiterführenden Schulen ausgedehnt werden.
- Die Bildungsgänge der Berufskollegs werden – orientiert an den Entwicklungen der örtlichen Wirtschaft und an den Berufsaussichten für die Absolventen – fortentwickelt.
- Der Kreis unterstützt den Verein „BildungsBrückenBauen“, der sich zum Ziel gesetzt hat, in Afrika Schulen zu bauen, damit die dortige Jugend eine Zukunftschance erhält.
Zukunftsperspektive Sicherheit
Vorbemerkung: Die Bürgerinnen und Bürger leben sicher im Kreis Mettmann. Unsere Kriminalitätsbelastung ist niedriger als in vielen anderen Regionen des Landes. Details finden Sie in meiner Bilanz. Damit dies so bleibt, bedarf es konkreter Pläne und Absichten:
- Kern unserer Sicherheit ist die Kreispolizeibehörde Mettmann. Nur eine weiterhin eigenständige Polizeibehörde mit weitreichenden Kompetenzen wird die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger garantieren können.
- Gegen kriminelle Clan-und Rockerstrukturen sowie gegen die organisierte Kriminalität wird weiterhin mit allen rechtsstaatlichen Mitteln vorgegangen.
- Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs und die Präventionsarbeit gegen betrügerische Kriminalität gegen Seniorinnen und Senioren sind auch künftig Schwerpunkte der Polizeiarbeit.
- Mit der Eröffnung der Kreisfeuerwehrschule garantieren wir die Aus- und Fortbildung unserer Feuerwehren.
- Die Inbetriebnahme des Rettungszentrums des Kreises wird eine erhebliche Verbesserung für die Sicherheit im Kreis Mettmann bedeuten. Die Kreisleitstelle und die Leitstelle der Polizei werden erstmals seit über 30 Jahren wieder in einem Haus zusammenarbeiten. Ein Feuerwehrübungszentrum mit Atemschutzübungsstrecke und Wärmegewöhnungsanlage steht allen städtischen Feuerwehren zur Verfügung. Ferner wird ein weiterer Notzarztstandort die Einsatzfähigkeit im Rettungswesen verbessern.
- Die sicherheitsrelevante Zusammenarbeit zwischen Polizei und Städten hat im Kreis Mettmann ein hohes Niveau. Sie dauerhaft auszubauen, ist mein erklärtes Ziel.
- Wie wertvoll die Hilfsorganisation des Rettungs- und Bevölkerungsschutzes sind, haben wir alle bei der Bewältigung der Corona-Pandemie schätzen gelernt. Deshalb ist es mein Ziel, dass der Kreis die Zuschüsse für diese Organisationen erhöht.
Zukunftsperspektive Sozialer Kreis Mettmann
- Als Träger des Job-Centers „ME-Aktiv“ wird der Kreis gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit die Zusammenarbeit mit den Kammern intensivieren.
- Das Kreisintegrationszentrum wird gemeinsam mit den örtlichen Initiativen und dem Job-Center die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt fördern.
- Der Kreis wird die Seniorenarbeit und die Hospizbewegung weiterhin fördern.
- Die Heimaufsicht des Kreises wird neben ihrer Kontrollfunktion die Beratung der Träger von Senioreneinrichtungen in den Mittelpunkt stellen.
- Die Betriebsstätte der Werkstätten des Kreises für behinderte Menschen in Ratingen wird durch einen Neubau ersetzt.
- Der Kreis wird die Ausbildung in den Bereichen Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege durch die kreiseigene Bildungsakademie und die Träger von Pflegeschulen fördern.
- Wir werden sorgfältig prüfen, ob auf Dauer ein Frauenhaus im Kreis Mettmann ausreichend ist. Bei bestätigtem Bedarf muss eine weitere Einrichtung geschaffen werden.
Zukunftsperspektive Umwelt
Mit dem vom Kreistag einstimmig beschlossenen Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept haben wir ein wirkungsvolles Instrument zur Verfügung. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen, mit denen der örtliche CO²-Ausstoss vermindert und regenerative Energiegewinnung gefördert wird. Dafür hat der Kreistag in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt:
- Kreiseigene Verwaltungs- und Schulgebäude werden mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.
- In Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Wald und Holz sowie mit den privaten Waldbesitzern werden wir die Neupflanzung von Bäumen fördern.
- Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer und der Kreishandwerkerschaft werden wir eine Kampagne zur Schaffung von Photovoltaik-Anlagen auf privaten Gebäuden entwickeln.
- Als Untere Naturschutzbehörde wird sich der Kreis für die Förderung von ökologisch angelegten Privatgärten und Initiativen für den Insektenschutz einsetzen.
- Die Rahmenbedingungen für Mobilität durch die Erweiterung des ÖPNV-Angebots und den Ausbau der Infrastruktur für die Fahrradnutzung werden entscheidend verbessert.
- Die bestehenden Umweltzentren werden weiterhin durch den Kreis gefördert. Der Kreis unterstützt die Schaffung weiterer Umweltbildungszentren im Kreis Mettmann.
- Im Wildgehege Neandertal wird der Kreis neben den Ställen für die Wisentzucht ein neues Umweltbildungszentrum bauen.
- Der Kreis muss weiterhin sicherstellen, dass der Natur- und Landschaftsschutz ein gleichberechtigtes Ziel neben anderen Flächennutzungen darstellt und somit die Landschaft und die Artenvielfalt geschützt werden.
Zukunftsperspektive Neanderland
- Den Neanderland STEIG werden wir durch spezifische Wanderangebote weiter attraktivieren.
- Der Kreis fördert die Anbieterinnen und Anbieter von typischen Produkten des Neanderlands.
- Der Kreis fördert die Gastronomie am Neanderland STEIG.
- Die Fundstelle des Neandertalers wird mit Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen völlig neu gestaltet. An der originalen Stelle des Fundes wird als neue Attraktion im Tal ein Turm errichtet. Im Turm selbst wird die Industriegeschichte des Neandertals und das Wirken der Düsseldorfer Malerschule präsentiert.
- Das Neanderthal Museum benötigt zusätzliche Räume für Sonderausstellungen. Der Kreis Mettmann als Mit-Träger der Stiftung wird entsprechende Planungen fördern.
Ich freue mich über Ihre ergänzenden Vorschläge, die Sie mir gerne per E-Mail übermitteln können.